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Die Zinsfestschreibung

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Die Zinsfestschreibung

Die Zinsfestschreibung ist auch unter dem Namen Zinsbindungsfrist bekannt und wird über einen längeren definierten Zeitraum durch eine bestimmte Höhe von Zinsen fixiert. Während die Zinshöhe zum Beispiel bei einem klassischen Ratenkredit in der Regel bis zum Ende der Laufzeit konstant bleibt, ist es bei einer Baufinanzierung mit höheren Darlehensbeträgen oft üblich, eine feste Zinshöhe für einen bestimmten Zeitraum festzulegen. Die Dauer einer solchen Zinsbindung wird mit dem Finanzinstitut vereinbart. Meist handelt es sich dabei um eine Zinsbindungsfrist bis zu 20 Jahren, wobei sich die hauptsächliche Finanzierung über eine längere Laufzeit erstreckt.

Inhaltsverzeichnis

1. Wie legen Banken die Höhe der Zinsen fest?
2. Wie funktioniert Zinsfestschreibung für Kunden?
3. Was geschieht, wenn die Zinsfestschreibung abgelaufen ist?
4. Vorteile und Nachteile von unterschiedlichen Zinsfestschreibungen
5. Vorzeitige Kündigung der Zinsfestschreibung
6. Zinsänderungen während der Kreditlaufzeit
7. Fazit

FAQ - Häufige Fragen  

 

Erfahren Sie, wie hoch Zinsen sein dürfen und wie sie festgelegt werden. Mithilfe unserer Ratschläge können Sie am Ende selbst entscheiden, wie Sie Ihr Vorhaben finanzieren möchten. Ganz gleich, ob ein neues Auto, eine neue Heizung  oder ein neues Zuhause – wir klären Sie über die Zinsbindungsfrist auf.

 

Wie legen Banken die Höhe der Zinsen fest?

In der Regel verleihen die Banken ihrer Kundschaft das Geld, das ihnen die Anleger zuvor anvertraut haben. Finanzinstitute haben dabei die Möglichkeit, durch Refinanzierung von anderen Banken  oder der Europäischen Zentralbank Geld aufzunehmen. Die Bank muss also zunächst ihrerseits Zinsen auf Einlagen oder Refinanzierung zahlen, bevor sie das Geld an Kunden weiterverleihen kann. So wird die Höhe Ihrer Zinsen bei einer Finanzierung durch Refinanzierungskonditionen bzw. der Höhe der Zinsen auf Einlagen bestimmt. Zusätzlich berechnet Ihnen die Bank weitere Kosten für den Aufwand bzw. für das eigene Risiko, die sogenannte Risikomarge. Der für Sie individuell festgelegte Zinssatz setzt sich also aus Entwicklungen auf dem Kapitalmarkt und Ihrer finanziellen Situation zusammen. Vereinbaren Sie demnach eine längere Laufzeit für die Finanzierung, dann müssen Sie in der Regel auch einen höheren Sollzins zahlen, da das Risiko Ihrer Finanzierung auch für die Bank höher ist.

 

Wie funktioniert Zinsfestschreibung für Kunden?

Eine Zinsbindung wird zwischen Ihnen und dem Finanzinstitut individuell ausgehandelt und entspricht einem gewissen Zeitraum (Sollzinsbindung). Dabei sind verschiedene Varianten möglich. Wer über ausreichend finanzielle Mittel und ein stabiles monatliches Einkommen verfügt, kann ein Volltilgerdarlehen beantragen. Bis zum Ende der Laufzeit ist ein fester Zinssatz vorgeschrieben, während das Darlehen dann vollständig getilgt wird.

Alternativ können Sie eine Finanzierungsart vereinbaren, bei der die Zinsen nur für einen bestimmten Zeitraum vertraglich festgelegt werden. Ist bei Abschluss Ihrer Finanzierung eher mit sinkenden Zinsen zu rechnen und steht gleichzeitig eine Steigerung des Zinsniveaus in Aussicht, dann lohnt sich für die gesamte Laufzeit der Abschluss eines Darlehens mit einer möglichst längeren Zinsfestschreibung. Im umgekehrten Fall ist eine kürzere Zinsbindung mit einem niedrigeren Zinssatz sinnvoll.

 

Was geschieht, wenn die Zinsfestschreibung abgelaufen ist?

Falls Sie kein Volltilgerdarlehen abgeschlossen haben, dann bleibt am Ende der vereinbarten Zinsbindungsfrist noch eine Restschuld offen. In diesem Fall können Sie bei Ihrer bisherigen Bank eine Anschlussfinanzierung festlegen oder zu einem anderen Finanzinstitut wechseln. Die Konditionen bezüglich der Anschlussfinanzierung und der zahlenden Zinsen werden durch eine persönliche Beratung dann stets neu verhandelt. Besonders bei niedrigen Zinsen ist es empfehlenswert, nicht bis zum Ende der Zinsfestschreibung zu warten, sondern sich bereits im Voraus nach entsprechenden Angeboten für die Anschlussfinanzierung umzusehen. So können Sie beispielsweise mit einem Forward-Darlehen von günstigen Konditionen für die offene Restschuld profitieren und sich diese sichern, noch lange bevor die alte Zinsfestschreibung für eine bestimmte Zeitdauer abläuft.


 

Vorteile und Nachteile von unterschiedlichen Zinsfestschreibungen

Je nach Zeitraum, müssen Sie bei der Zinsfestschreibung mit verschiedenen Vor- und Nachteilen rechnen. Ob bei niedrigeren oder höheren Zinsen – wir zeigen Ihnen, worauf es bei kürzeren und längeren Zinsfestschreibungen ankommt.

 

Bei kürzerer Zinsfestschreibung

Falls Sie sich für eine kurzfristige Finanzierung und eine kürzere Zinsbindung entscheiden, dann können Sie von einem geringeren Zins und einer niedrigeren Rate profitieren. Allerdings bleibt noch am Ende der Zinsfestschreibungsfrist eine höhere Restschuld übrig. Falls die Zinsen zu diesem Zeitpunkt steigen, dann müssen Sie mit einer teureren Anschlussfinanzierung rechnen.

 

Bei längerer Zinsfestschreibung

Dank konstanter Zinsen haben Sie für einen längeren Zeitraum gute Planungssicherheit und können Ihre Ausgaben besser einschätzen. Auch sind Sie besser vor plötzlichen Zinssteigerungen durch unvorhersehbare Ereignisse geschützt. Sollten auf dem Markt zusätzlich niedrige Zinsen vorliegen, können Sie daraus langfristig Nutzen ziehen und zum Beispiel beim Kauf eines Hauses den Hausanbau planen sowie den Immobilienwert steigern. Am Ende einer langen Zinsbindung bleibt auch eine verhältnismäßig geringere Restschuld bestehen, weshalb die Anschlussfinanzierung günstiger ausfallen sollte. Allerdings müssen Sie mit einem höheren Sollzins und höheren Monatsraten rechnen, sodass Sie nicht von eingesparten Zinsen profitieren, falls diese kurzfristig fallen sollten.


 

Vorzeitige Kündigung der Zinsfestschreibung

Unabhängig von der vereinbarten Zinsfestschreibung und ihrer Frist, können Sie Ihren Finanzierungsvertrag nach § 489 BGB zehn Jahre später kündigen. Die Kündigungsfrist beträgt sechs Monate. Läuft Ihre Finanzierung also bereits seit zehn Jahren und können Sie eine günstigere Finanzierung finden, dann ist es sinnvoll, vom Sonderkündigungsrecht Gebrauch zu machen. Damit können Sie eine Sondertilgung Ihres bestehenden Darlehens tätigen, auch wenn Sie im alten Finanzierungsvertrag durch eine Klausel ausgeschlossen wurde. Bei einem langfristigen Darlehen können Sie von einer höheren Tilgung besonders bei steigenden Zinsen profitieren.

Hinweis: Auch innerhalb der Zehnjahresfrist ist es unter Umständen möglich, die Zinsfestschreibung zu kündigen. Allerdings kann Ihre Bank dafür eine Vorfälligkeitsentschädigung verlangen, deren Höhe vor allem von der Restlaufzeit Ihres Darlehens und dem vereinbarten Zinssatz abhängig ist.


 

Zinsänderungen während der Kreditlaufzeit

Für eine Finanzierung können auch variable Zinsen vereinbart werden. In diesem Fall wird der Zinssatz alle drei Monate an die Entwicklungen auf dem Kapitalmarkt angepasst. Je nach Situation müssen Sie dadurch mit zusätzlichen Kosten rechnen, falls höhere Zinsen den aktuellen Markt bestimmen. Allerdings bietet Ihnen ein variables Darlehen höhere Flexibilität als ein Finanzierungsvertrag mit einem festgeschriebenen Zinssatz. Wenn Sie bereits im Voraus wissen, dass Sie ein variables Darlehen innerhalb kurzer Zeit vollständig zurückzahlen können, ist eine solche Alternative besonders sinnvoll. Auf lange Sicht ist ein variabler Zinssatz jedoch nicht zu empfehlen, da sich Marktschwankungen erheblich auf die Konditionen des Kreditnehmers auswirken können und die Bank einen höheren Anspruch durch einen höheren Zinssatz stellen darf.

 

Fazit

Eine Finanzierung und ein Kredit mit einem festen Zinssatz kommen besonders bei höheren Darlehensbeträgen zum Einsatz. Die Dauer einer solchen Frist kann individuell verhandelt werden, wobei Sie stets die gegenwärtige Situation und eine Prognose für zukünftige Entwicklungen berücksichtigen sollten. Die vorzeitige Kündigung eines Vertrages mit Zinsfestschreibung ist ohne Zusatzkosten nach Ablauf der Zehnjahresfrist möglich. Falls Sie also nur für kurze Zeit Kapital benötigen, dann ist es sinnvoll eine Finanzierung mit variablem Zinssatz zu vereinbaren. Kontaktieren Sie Ihren Finanzexperten der Volksbank und wir beraten Sie vollständig und umfangreich zu Ihrem Anliegen. So können Sie mit der richtigen Zinsbindung sicher und zuverlässig für Ihre Zukunft planen. Übrigens setzen wir bei unserem Immobilien-Teilverkauf ebenfalls auf eine lange Zinsbindung, die Ihnen absolute Planungssicherheit für die nächsten 10 Jahre sichert.

 

 

FAQ – Häufig gestellte Fragen

 

Welche Zinsfestschreibung ist für mich sinnvoll?

Falls Sie höhere Summen aufnehmen und nicht mit einer deutlichen Änderung Ihrer finanziellen Situation innerhalb kurzer Zeit rechnen, dann ist der Abschluss eines Vertrages mit längerer Zinsbindung sinnvoll. Rechnen Sie dagegen mit einer schnelleren Tilgung, dann sind kürzere Fristen zu empfehlen.

 

Welche Regelungen gelten für ein Sonderkündigungsrecht nach §489 BGB?

Zehn Jahre nach der vollständigen Auszahlung Ihres Darlehens sind Sie berechtigt Ihren Finanzierungsvertrag, mit einer Kündigungsfrist von sechs Monaten, vorzeitig zu kündigen. Dies gilt jedoch nur dann, wenn innerhalb dieser Zeit keine Änderungen am Vertrag vorgenommen wurden. Dabei müssen Sie die verbleibende Restschuld innerhalb von zwei Wochen nach der Kündigung begleichen.

 

Ab wann beginnt die Zehnjahresfrist bei einem Forward-Darlehen?

Während bei einem klassischen Darlehen die Zehnjahresfrist ab dem Zeitpunkt der vollständigen Auszahlung beginnt, ist es bei einem Forward-Darlehen nicht der Fall. Die Zehnjahresfrist beginnt hier mit dem Zeitpunkt der Vereinbarung mit der Bank.  

 

 

 

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