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Nachbarschaftshilfe – Was ist das eigentlich?

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Nachbarschaftshilfe – Was ist das eigentlich?

Auf gute Nachbarschaft! Ob Sie in Gemeinschaft mit Ihren Mitmenschen leben wollen oder hin und wieder Hilfe brauchen, die Nachbarschaftshilfe ist für Sie da. Was genau darunter verstanden wird, erklären wir hier.

Ein gutes Wohnverhältnis beschränkt sich nicht nur auf die eigenen vier Wände. Finanzielle Freiheit, Reparaturen, Umbauten – zu diesen Themen finden Sie in unserem Magazin viele gute Ratschläge. Doch hierbei wird eine wichtige Komponente des angenehmen Lebens außer Acht gelassen: Die Nachbarschaft. Ob Sie Hilfe beim Möbeltragen brauchen, sich einen Staubsauger oder etwas Zucker ausleihen müssen oder einfach gelegentlich einen Plausch halten wollen – schlechte soziale Verhältnisse beschränken den Umgang und belasten das Gemüt.

Möchten Sie in Gemeinschaft mit Ihren Mitmenschen leben, bei lokalen Initiativen mitwirken oder brauchen Sie hin und wieder Hilfe? Sobald Sie mit dem Brauch der Nachbarschaftshilfe vertraut sind, werden Sie sicherlich auch in Ihrer Umgebung einen Ansatz finden. Dementsprechend: Auf gute Nachbarschaft!

Inhaltsverzeichnis


1. Was Sie über den Akt des Einbruchs wissen sollten

2. Nachbarschaftshilfe in Deutschland
3. Gute Nachbarschaft
4. Nachbarschaftshilfe für Pflegebedürftige
Fazit
Häufig gestellte Fragen

 

Was ist Nachbarschaftshilfe?

Nachbarschaftshilfe hat eine lange Tradition – in früheren Zeiten, als die Landwirtschaft noch das gesellschaftliche Leben bestimmte, waren viele Dorfgemeinschaften als funktionierende Nachbarschaften ausgelegt. Man unterstützte sich beim Erbringen der Ernte, sprang für andere im Falle von krankheitsbedingten Ausfällen ein und arbeitete zusammen, um großflächigen Problemen wie Dürren oder Fluten entgegenzuwirken. Auch heute noch ist dieser Gemeinschaftssinn in kleinen und überwiegend landwirtschaftlichen Gemeinden zu finden – formlos und doch zweckmäßig.

Nachbarschaftshilfe kann auch spezifischer Art sein – gemeinhin bekannt sind etwa die Freiwillige Feuerwehr und der Deichschutz. Das zugrunde liegende Prinzip ist jedoch dasselbe: Freiwillige Hilfeleistung zum Wohle der Gemeinschaft.

Die Nachbarschaftshilfe ist in der Regel eine ehrenamtliche Tätigkeit – wenn überhaupt gegeben, so fällt das Entgelt sehr gering aus. Stattdessen wird gern gesehen, dass die Person, der geholfen wurde, in Zukunft eine „Aufwandsentschädigung“ ähnlicher Art erbringt, sofern dies möglich ist. Das wird zum Einen bedingt durch das Schwarzarbeitsbekämpfungsgesetz, dessen Regularien vor Ausbeutung und Steuerunterschlagung schützen. Zum Anderen regt dieses Arrangement ein lebendiges Nachbarschaftsverhältnis an, welches auf Gemeinschaft und Augenhöhe fundiert ist. Gemeinsame gegenseitige Unterstützung in Angelegenheiten des Alltags ist hier die Devise, nicht die Verfolgung eigennütziger Ziele.

Unter den Begriff der Nachbarschaftshilfe fallen zum Beispiel folgende Tätigkeiten:

  • Hilfe im Haushalt
  • Unterstützung im Alltag
  • Aufgaben in der häuslichen Umgebung wie z. B. im Garten
  • Begleitung zu Arztterminen
  • Gemeinsame Spaziergänge
  • Erledigung von Einkäufen
  • Umzugshilfe

 

 

Nachbarschaftshilfe in Deutschland

Mit der zunehmenden Urbanisierung unserer Welt schwindet auch die Prävalenz der Nachbarschaftshilfe. Man gewöhnt sich daran, die eigenen Nachbarn nur selten zu Gesicht zu bekommen und sieht kaum die Notwendigkeit darin, sie überhaupt kennenzulernen. Dennoch hat die ehrenamtliche Nachbarschaftshilfe ihre Daseinsberechtigung. So wünschen sich etwa 60 % aller Deutschen, die Menschen um sich herum näher kennenzulernen und 56 % geben an, dass sie Hilfsbereitschaft für die wichtigste nachbarliche Qualität halten.

Um diesem Wunsch nachzukommen, veranstaltet die nebenan.de Stiftung den „Tag der Nachbarn“, der an den „Europäischen Tag der Nachbarschaft“ anknüpft. Unter anderem gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und der Diakonie Deutschland, organisiert die Stiftung jedes Jahr im Mai Nachbarschaftsfeste überall in Deutschland. Dies soll den Dialog in lokalen Gemeinden anregen und Anstoß für selbstorganisierte Nachbarschaftsprojekte geben. Unter ähnlichen Namen organisieren viele weitere gemeinnützige Vereine sogenannte „Nachbarschaftstage“ in Form von einfachen Gesprächsforen, Festen, Wettbewerben oder gar Flohmärkten – die Möglichkeiten sind vielfältig. Wenn Sie nach Informationen in Ihrer Gemeinde suchen, werden Sie sicherlich ein Angebot finden, das Sie anspricht.

Auch verleiht die Stiftung jedes Jahr den Deutschen Nachbarschaftspreis in den Kategorien Generationen, Kultur & Sport, Nachhaltigkeit, Öffentlicher Raum und Vielfalt. Ausgezeichnete Initiativen und Projekte erhalten ein Preisgeld und werden öffentlich vorgestellt, um soziale Gemeinschaften zu festigen und Andere zu inspirieren.

Die Nachbarschaftshilfe Karlshagen war zum Beispiel gekürter Sieger der Kategorie „Generationen“ im Jahr 2022. Der Verein wurde während der Corona-Pandemie als lose Gruppe gegründet, um einander bei grundlegenden Dingen wie Einkäufen und Putzaufgaben zu helfen und entwickelte sich schnell zu einem zentralen sozialen Element der kleinen Ortschaft. Nun organisiert sie regelmäßig Kinderweihnacht, Osterfest, Sportevents, Flohmärkte und vieles mehr. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Verbindung zwischen Jung und Alt und dem Zusammenhalt der Nachbarschaft. Selbstverständlich bietet die Gemeinschaft auch auf individueller Ebene Hilfe an.

 

Gute Nachbarschaft

Sie sehen, gute Nachbarschaft ist für viele Leute ein wichtiges Anliegen. Selbst wenn Sie kein ausgeprägtes Interesse an der sozialen Komponente haben, so würde die Teilhabe an der Gemeinschaft Ihnen ermöglichen, im Falle eines Falles Hilfe zu erhalten. Dafür müssen Sie nicht zwangsläufig einem Verein beitreten oder sich ständig persönlich engagieren – es reicht schon, den Grundstein mit einem umgänglichen Verhältnis zu Ihren Nachbarn legen. Das können Sie folgendermaßen erreichen:

  • Stellen Sie sich vor. Wenn Sie in eine neue Wohnung oder Haus einziehen, ist es üblich, dass Sie sich Ihren Nachbarn vorstellen. Auch wenn jemand Neues in Ihre Nachbarschaft zieht, sollten Sie nicht verpassen, diese Person kennenzulernen. Wenn man mit seinen Nachbarn schon Bekanntschaft hat, ist die Hürde, sie um Hilfe zu bitten oder diese anzubieten viel kleiner.
  • Seien Sie kontaktfreudig. Ihre Nachbarn bei Begegnung stets zu grüßen und mit Ihnen zumindest hin und wieder zu plaudern, hilft dem gemeinschaftlichen Verhältnis ungemein.
  • Bleiben Sie rücksichtsvoll. Nehmen Sie Lieferungen an, wenn Ihr Nachbar außer Haus ist, und geben Sie diese frühestmöglich an ihn weiter. Auch kommt es oft vor, dass man Besuch hat, Musik hört, Reparaturen durchführt oder einer anderweitigen lauten Aktivität nachgeht. Sich in solchen Fällen mit den Nachbarn proaktiv abzusprechen, beugt Konflikten vor.
  • Besuchen Sie Nachbarschaftsfeste. Eine bessere Art, die Menschen Ihrer Gemeinde ungezwungen kennenzulernen und eine schöne Zeit zu verbringen, gibt es kaum.

 

 

Nachbarschaftshilfe für Pflegebedürftige

Ältere oder behinderte Menschen, die ein eigenständiges Leben führen möchten, brauchen teilweise Unterstützung oder Begleitung bei alltäglichen Aufgaben. Ehrenamtliche Nachbarschaftshelfer ermöglichen einer pflegebedürftigen Person zum Beispiel, in einer eigenen Wohnung zu leben, statt in ein Heim umzuziehen. Gelegentliche Hilfe wie eine Begleitung zum Arzt kann hierbei den Unterschied machen, ob die Möglichkeiten zum unbetreuten Wohnen gegeben sind.

Wenn Sie in dem Stadium Ihres Lebens sind, in dem Sie sich etwa überlegen, eine Haushaltshilfe zuzulegen, so stehen die Chancen gut, dass Sie auch von der Nachbarschaftshilfe profitieren können. Vielerorts in Deutschland gibt es Angebote von Krankenkassen, Stiftungen und Vereinen, die es Pflegebedürftigen ermöglichen, Unterstützung auch in Form der Nachbarschaftshilfe erhalten zu können. Das Bundesministerium für Gesundheit spezifiziert bestimmte Voraussetzungen für den ihrerseits angebotenen Entlastungsbetrag:

  • Monatlicher Zuschuss von bis zu 125 Euro für pflegebedürftige Personen in häuslicher Pflege und Pflegebedürftige des Pflegegrades 1
  • Höhere Entlastungsbeträge bei höheren Pflegegraden
  • Zweckgebundener Betrag als Erstattung von Aufwendungen für die Pflege. Dabei ist irrelevant, ob es sich um private Hilfe handelt oder Leistungen von ambulanten Pflege- und Betreuungsdiensten.

 

Für genauere Informationen empfehlen wir, dass Sie sich beim Ministerium oder Ihrer Krankenkasse direkt informieren.

Abhängig vom Landesrecht besteht auch die Möglichkeit, sogenannte Angebote zur Unterstützung im Alltag in Anspruch zu nehmen. Betreuungs-, Beratungs- und Entlastungsangebote fallen darunter – viele von Nachbarschaftshilfen. Nicht anerkannt werden diese in den Bundesländern Baden-Württemberg, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Thüringen. In den restlichen Bundesländern gelten diese als niederschwellige Angebote, also als Ehrenamt. Pflegenden in diesem Rahmen kann jedoch eine Aufwandsentschädigung von der Pflegekasse zustehen. Falls nicht, so darf der zuvor genannte Entlastungsbetrag nur unter bestimmten Voraussetzungen für Entschädigungsgelder verwendet werden. Da dies von der Gesetzgebung Ihres Bundeslandes abhängt, empfehlen wir, dass Sie sich persönlich näher informieren. Anlaufstellen sind Ihre Pflege- bzw. Krankenkasse, das Gesundheitsamt und Beratungsstellen von Dienstleistungsanbietern im Bereich der Pflege und Betreuung.


Fazit

Das Konzept „Nachbarschaftshilfe“ ist sehr vielfältig und es ergeben sich viele Möglichkeiten der Zusammenarbeit und Unterstützung. Um Angebote zur Nachbarschaftshilfe in Ihrer Umgebung zu finden, können Sie sich bei Kirchengemeinden, Wohlfahrtsverbänden, Kulturhäusern, Seniorenbüros und Bürgerämtern erkundigen. Auch im Internet werden Sie fündig – zur Erleichterung der Suche gibt es sogar spezielle Apps.

Eine gute nachbarschaftliche Gemeinschaft bringt vielen Menschen Freude und die notwendige Hilfe im Alltag. Vor allem die finanzielle Entlastung ist bei der Inanspruchnahme von Betreuungs- und Pflegeangeboten in Ihrer Gemeinde nicht zu unterschätzen. Falls Sie Ihre Rente aufbessern möchten, bieten wir als Volksbank Ihnen gerne unsere Unterstützung an.

 

 

Häufig gestellte Fragen

 

Wird die Nachbarschaftshilfe bezahlt?

Die Nachbarschaftshilfe erfolgt grundsätzlich ehrenamtlich und beruht eher auf gegenseitiger Hilfe. Wer als Dank für eine Leistung ein kleines Taschengeld geben möchte, kann dies aber problemlos tun.

 

Was fällt alles unter Nachbarschaftshilfe?

Hilfe und Leistungen, bei denen die Gefälligkeit im Fokus steht und nicht der wirtschaftliche Gewinn, gelten als Nachbarschaftshilfe. Handelt es sich um regelmäßige Arbeiten, die auch bezahlt werden, spricht man hingegen von einem Minijob.

 

Ist Nachbarschaftshilfe meldepflichtig?

Gelegentliche Nachbarschaftshilfe und ehrenamtliche Unterstützung sind nicht meldepflichtig. Wenn Sie allerdings einen Minijob haben und regelmäßige Arbeiten wie Putzen, Waschen, Kinderbetreuung, Gartenarbeit o. Ä. gegen Bezahlung ausführen, muss dieser angemeldet werden.



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